Mitarbeiterin für Machbarkeitsstudie

Seit dem ersten April ergänzt Iris Ghinita-Feth als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Institutsteam. Sie wird federführend am Forschungsprojekt Machbarkeitsstudie zu künftigen Folgenutzungen auf dem Gelände des Bergwerks Saar / Halde Duhamel in Ensdorf mitarbeiten.

Ihr Architekturstudium hat Iris Ghinita-Feth mit einem Diplomabschluss an der HTW des Saarlandes absolviert. Sie hat bereits Erfahrung in der Erarbeitung von Umweltprojekten wie die Planung und Realisierung von Solaranlagen auf Dächern sowie auf Konversionsflächen.

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Grubenfahrt Bergwerk Saar

Am 30.06.2012 endet der Bergbau an der Saar und damit natürlich auch die Möglichkeiten zu Besucher-Grubenfahrten. Deswegen stand uns – einer kleinen Gruppe der HTW – Mitte Januar dieses Jahres ein Erlebnis bevor, das “wir noch unseren Enkeln erzählen können”, wie ein Kollege mich zur Teilnahme ermutigte. Wir waren vom Wirtschaftsförderungsverbands Untere Saar und der RAG Montan Immobilien zu einer Fahrt unter Tage an der Anlage Nordschacht in Falscheid eingeladen.

Ein bisschen Angst hatte ich schon, als uns der Förderkorb 1600 Meter in die Tiefe brachte. Doch ich merkte schnell, es ist dieses Kopfding: Nur nicht darüber nachdenken, dass man Tausende von Tonnen Erde und Gestein über sich hat. Dann geht’s. Und weiter ging es wiederum 300 Meter nach oben, mit einer Grubenbahn die Strecke entlang. Hatten wir vorher noch gezweifelt, ob wir richtig dreckig werden würden, hieß es jetzt: “Wenn du dich im Spiegel sehen könntest…”

Nach Erreichen unserer Endhaltestelle wurde es bei einem ausgedehnten Fußmarsch stetig heißer, dreckiger und stickiger. Das Highlight stand uns nun kurz bevor. Wir krabbelten in einen etwa 1,40 Meter hohen Streb, um zu erfahren, wie es ist, wenn der Kohlehobel mit ohrenbetäubenden Lärm in nur einem Meter Entfernung vorbeirast. Beängstigende Enge, Hitze, Dunkelheit und dann doch die Gewissheit, da über mir ist nichts als Gebirge.

Doch zum Glück haben wir es auch wieder zurück und nach oben geschafft, wo eine Dusche und eine Lyonerpfanne auf uns warteten. Dazu bekam jeder ein Stückchen Kohle – als Geschenk verpackt. Meinen Enkeln werde ich auf jeden Fall von diesem Erlebnis erzählen und dabei werde ich ihnen das Stückchen Kohle in die Hand drücken, damit sie sich besser vorstellen können, worüber ich überhaupt rede. Denn wenn Strukturwandel und Energiewende Erfolg haben, kennen meine Enkel keine Kohle mehr.

Kim Ahrend

 

Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar
RAG Montan Immobilien

RAG Deutsche Steinkohle

 

Halde Duhamel

Grundlegendes Ziel des von der HTW des Saarlandes initialgeförderten Forschungsprojekts ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zu künftigen Folgenutzungen auf dem Gelände des Bergwerks Saar / Halde Duhamel in Ensdorf.

Es dient seit dem 18. Jahrhundert der Versorgung der Region, zuletzt bei einer Fördermenge von 1 Mio. Tonnen Kohle und als Arbeitsplatz für 2400 Beschäftigte. Ende Juni 2012 wird auch dieses letzte aktive Bergwerk des Saarlandes als Zeichen des Strukturwandels geschlossen und die Flächen der Tagesanlage werden frei. Die RAG Deutsche Steinkohle bereitet aktuell einen Masterplan für das Gebiet vor.

Im Rahmen dieses Verfahrens ist eine grundlegende Machbarkeitsstudie sinnvoll, die den tatsächlichen Bedarf und Ziele der Kommune und der Region ermittelt – insbesondere um die Rahmenbedingungen für eine, im Saarland einzigartige, Folgenutzung des Bergwerks zu finden.

Die von EU, Bund und Land eingeleitete Energiewende bedeutet eine CO2-Einsparung von 80 % bis 2050 – bereits ab 2020 sollen alle Neubauten klimaneutral sein. Insbesondere die Bauwirtschaft – dabei kleine mittelständige Betriebe – können vom Struktur- und Energiewandel profitieren. Dazu sind neue Prozesse, Technologien und Produkte erforderlich.

Teil der künftigen Folgenutzung auf dem Gelände des Bergwerks Saar könnte ein Zentrum mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz im Bauwesen sein, das Wirtschaft und Wissenschaft verbindet. Durch die dort mögliche Nähe zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen würde sich ein regionales Netzwerk bilden, das Start-Ups und Spin-Offs fördert.

Inhalte und Ziele
Ziel der Machbarkeitsstudie ist die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklungsplanung bei folgenden Inhalten wissenschaftlich zu unterstützen: Standortnutzung, Bedarfsanalyse, Infrastruktur, Flächenbedarf, Denkmalschutz, geplante Ziele, Programming, Monitoring etc. Die Ergebnisse können und sollten Teil des Masterplans der RAG Montan Immobilien GmbH werden und Eigner sowie Kommune in ihren Belangen unterstützen.

Artikel über die 1. Bürgerwerkstatt
Artikel über die 2. Bürgerwerkstatt
Artikel über die Präsentation des Masterplans