B2E3-Symposium

Das Institut für effiziente Bauwerke B2E3 veranstaltet am 10./11. Mai 2012 eine zweitägige Fachtagung mit dem Titel:

B2E3 Effiziente Architektur
- 2. BIONA Symposium
- Fachtagung material- und energieeffiziente Bauwerke

Im Rahmen der Veranstaltung wird das Forschungsabschlussobjekt – der BOWOOSS-Pavillon – präsentiert. Das Forschungsprojekt „BOWOOSS – bionic optimized wood shells with sustainability“ ist Teil des aktuellen BIONA Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

B2E3 möchte mit dieser Veranstaltung neben Forschungsvorträgen zum BMBF-Bionik-Programm besondere praxisrelevante Themen des effizienten Bauens betrachten. Energieeffiziente und materialökonomische Bauweisen werden von renommierten Referenten aus Wissenschaft und Baupraxis thematisiert. Wir beabsichtigen, einen breit aufgestellten interdisziplinären Gedankenaustausch über effiziente Architektur anzuregen.

Einen Save-the-Date-Flyer mit weiteren Details finden Sie hier!

Und weitere Links zu BOWOOSS und den Forschungsprogrammen finden Sie hier:
BOWOOSS
BIONA
FONA

 

Halde Duhamel

Grundlegendes Ziel des von der HTW des Saarlandes initialgeförderten Forschungsprojekts ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zu künftigen Folgenutzungen auf dem Gelände des Bergwerks Saar / Halde Duhamel in Ensdorf.

Es dient seit dem 18. Jahrhundert der Versorgung der Region, zuletzt bei einer Fördermenge von 1 Mio. Tonnen Kohle und als Arbeitsplatz für 2400 Beschäftigte. Ende Juni 2012 wird auch dieses letzte aktive Bergwerk des Saarlandes als Zeichen des Strukturwandels geschlossen und die Flächen der Tagesanlage werden frei. Die RAG Deutsche Steinkohle bereitet aktuell einen Masterplan für das Gebiet vor.

Im Rahmen dieses Verfahrens ist eine grundlegende Machbarkeitsstudie sinnvoll, die den tatsächlichen Bedarf und Ziele der Kommune und der Region ermittelt – insbesondere um die Rahmenbedingungen für eine, im Saarland einzigartige, Folgenutzung des Bergwerks zu finden.

Die von EU, Bund und Land eingeleitete Energiewende bedeutet eine CO2-Einsparung von 80 % bis 2050 – bereits ab 2020 sollen alle Neubauten klimaneutral sein. Insbesondere die Bauwirtschaft – dabei kleine mittelständige Betriebe – können vom Struktur- und Energiewandel profitieren. Dazu sind neue Prozesse, Technologien und Produkte erforderlich.

Teil der künftigen Folgenutzung auf dem Gelände des Bergwerks Saar könnte ein Zentrum mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz im Bauwesen sein, das Wirtschaft und Wissenschaft verbindet. Durch die dort mögliche Nähe zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen würde sich ein regionales Netzwerk bilden, das Start-Ups und Spin-Offs fördert.

Inhalte und Ziele
Ziel der Machbarkeitsstudie ist die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklungsplanung bei folgenden Inhalten wissenschaftlich zu unterstützen: Standortnutzung, Bedarfsanalyse, Infrastruktur, Flächenbedarf, Denkmalschutz, geplante Ziele, Programming, Monitoring etc. Die Ergebnisse können und sollten Teil des Masterplans der RAG Montan Immobilien GmbH werden und Eigner sowie Kommune in ihren Belangen unterstützen.

Artikel über die 1. Bürgerwerkstatt
Artikel über die 2. Bürgerwerkstatt
Artikel über die Präsentation des Masterplans

 

Strukturleichtbau

Das von der HTW des Saarlandes initialgeförderte Forschungsprojekt bildet den Grundstein für eine geplante, gemeinsame Forschungsgruppe des Instituts B2E3 mit dem Institut für Kunststofftechnik Westpfalz (IKW) der FH Kaiserslautern-Pirmasens.

Beide Institute möchten die Möglichkeiten von last- und formoptimierten Leichtbau-
konstruktionen mit Faserverbundwerkstoffen an dreidimensionalen Verzweigungsprofilen mit Hilfe der Webtechnologie untersuchen und bau-industrielle Anwendungspotenziale ermitteln. Das IKW besitzt die hierfür notwendige Maschinentechnologie in Form einer 3-D-Webmaschine. Bei B2E3 besteht bereits eine umfassende Expertise in der Planung und Umsetzung von Leichtbauweisen und komplexen Geometrien in innovativen Baumaterialien wie Faserverbundwerkstoffen, aber auch Folien, Membranen oder Holz (BOWOOSS). Professor Göran Pohl ist u.a. Herausgeber des Fachbuchs „Textiles, polymers and composites for buildings“ und er hat den Faser-Leichtbau COCOON_FS entwickelt.

Faserverbundwerkstoffe
Faserverbundwerkstoffe (FVW) werden wegen ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften zunehmend für hocheffiziente Leichtbaukonstruktionen eingesetzt. Sie weisen bei meist besseren mechanischen Eigenschaften ein deutlich niedrigeres Gewicht als Stahl auf.

Die gängigsten Bestandteile der Komposite sind Fasern aus Glas, Carbon, Aramid, aber auch Basalt und verschiedene Naturfasern. Die fortschreitende Entwicklung naturfaserverstärkter Biokunststoffe ermöglicht einen deutlich gesteigerten Nachhaltigkeitsbeitrag, der heute bereits in der Automobilindustrie genutzt wird. Auch im Bauwesen ist von einer zunehmenden Verbreitung von Konstruktionen aus FVW auszugehen.

Kleinwindanlagen
Kleinwindanlagen sind bis zu einer Höhe von 10 Metern genehmigungsfrei – für einen Einsatz in bewohnten Gebieten werden Generatoren mit senkrecht stehenden Drehachsen bevorzugt. Diese weisen zwar einen niedrigeren Wirkungsgrad auf als horizontale Windkraftanlagen. Ihre Vorteile sind jedoch, neben dem geringeren Platzbedarf, die Unabhängigkeit von der Windrichtung und eine verbesserte Funktionssicherheit bei stark schwankenden Windgeschwindigkeiten. Dazu kommt, dass die Konstruktionen geräuscharm sind.
Bislang wurden Kleinwindanlagen jedoch nur für entlegene Standorte und Industriezentren entwickelt. Für öffentlich sichtbare Bereiche sind sie aufgrund ihrer rein funktionalen Gestaltung nicht geeignet. Speziell die Tragkonstruktion (der „Fuß“) der Vertikalachsen-Windgeneratoren wird herkömmlich mit einfachen Stahlhalbzeugen erstellt. Damit ist die Verwendung in bewohnten Gebieten und im öffentlichen Raum aus stadtgestalterischen Gründen unbefriedigend.

Ziele und Inhalte
Ein Ziel des Forschungsprojekts sind ästhetische Lösungen, die wirtschaftlich und konkurrenzfähig zu produzieren sind. Die Verwendung von Hochleistungsfasern mit industrieller Herstellung soll zu Techniken individueller Gestaltung bei niedrigen Kosten führen.

 

B2E3-Team

Prof. Ludger Bergrath:

  • vertritt das Lehrgebiet Bau- und Facilitymanagement der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
  • Lehrangebot u.a. zu: Facility- und Projektmanagement, Bau-  und IT-Anwendungen, Gebäudeenergieeffizienz, Kosten- und Energieplanung von Bauwerken
  • Seit 1992 freier Architekt mit Büro in Köln, tätig mit Schwerpunkten bei Sonderbauten, Bestandsbau und energetische Modernisierung, Revitalisierung Industrie-, Wohnungs- und Verwaltungsbau; Energieberater

Prof. Göran Pohl:

  • vertritt das Lehrgebiet Baukonstruktion und Städtebau der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
  • Lehrangebot u.a. zu: nachhaltigem Städtebau, ressourcensparendem Bauen (Holzbau), Leichtbauweisen (Textiles Bauen, Faserverbundbau), weitgespannte Tragwerke, Bionik
  • Seit 1994 POHL Architekten Stadtplaner in Erfurt und Jena; forscht langjährig an o.g. Gebieten; Mitarbeit zu einschlägigen VDI-Richtlinien; zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen wie Bionik, Baubionik, Textiles and Polymers for Architecture and Building

Matthias Heinrich:

  • Forschungsmitarbeiter seit Oktober 2013
  • Abschluss „Master of Arts“ seit September 2013
  • 2006 bis 2011 Studium Architektur (Bachelor) an der Hochschule Anhalt (FH) in Dessau
  • 2011 bis 2013 Studium Architektur (Master) an der   htw saar – Schule für Architektur Saar in Saarbrücken

 

B2E3-Schwerpunkte

Das Institut für effiziente Bauwerke – B2E3 – versteht sich als Kooperationspartner für den öffentlichen, kommunalen und privaten Sektor – im Immobilien- und Bauwesen, Architektur und Städtebau.

B2E3 setzt sich aus den Schwerpunkten und Zielen des Instituts zusammen:
B2 für Bauten und Bionik
E3 für Effizienzoptimierung von Kosten-, Material- und Energiebedarf.

Den Fokus der Forschung und der Beratungsleistungen richtet B2E3 auf die übergeordneten, anwendungsbezogenen Ziele der Kosten-, Material- und Energieeffizienz im Bauwesen.

B2E3 bezieht sich im Schwerpunkt auf die Anforderungen an unsere gebaute Umwelt und erstellt für Neubauten und Bestandsgebäude der 50er- und 90er-Jahre zukunftsfähige Energie-, Gebäude- und Materialkonzepte unter Betrachtung des kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes und städtebaulichen Komplexes.

B2E3 überschreitet herkömmliche Denkmuster und integriert als weiteren Schwerpunkt die Bionik. Dabei werden die Effizienzpotenziale der Natur für die technische Anwendung auf nachhaltige Bauwerke und Bauteile erforscht.